Montag, 31. Januar 2011

Wikileaks, Ägypten und die Frage nach der Wahrhaftigkeit einer Revolution

Der Londoner "Telegraph" hat einen brisanten Artikel veröffentlicht, der die Hintergründe des Revolution in Ägypten beleuchtet. Darin wird berichtet, die US-Regierung habe seit Jahren Oppositionelle in Ägypten unterstützt und dabei geholfen, den jetzt vor der Tür stehenden Systemwechsel vorzubereiten.

So habe die US-Botschaft in Kairo einem Dissidenten geholfen, an einem Regierungs-gesponserten Treffen für Aktivisten teilzunehmen, während sie gleichzeitig versucht habe, seine Identität zu schützen. Der Dissident habe später US-Diplomaten davon berichtet, dass eine Allianz von Oppositionellen einen Plan entworfen hätten, Mubarak 2011 zu stürzen.

Die genannten Vorgänge gehen aus einem Dokument hervor, dass WikiLeaks als Teil von der "Cablegate-Dokumente" ab dem 28. November 2010 veröffentlicht hatte.

Das wirft erneut die Frage auf, ob hinter den Protesten doch nur wieder eine CIA-gesteuerte "Farben-Revolution" steckt. Dieses Schema, nachdem der US-amerikanische Auslandsgeheimdienst durch die gezielte Unterstützung von NGOs in den betreffenden Ländern pro westliche Regierungen an die Macht geputscht hatte, war bei den Protesten im Iran 2009 und wohlmöglich auch in Tibet 2008 nicht erfolgreich gewesen.

Wie auch immer dem sei. Hunderttausende Protestierende kommen nur dann auf die Straße, wenn es tatsächlich substantielle Unzufriedenheit in einem Land gibt. Die Gefahr besteht jedoch, dass diese Volksbewegungen von Geheimdiensten oder sonstigen verschwörerischen Kreisen dem Volk "geklaut" werden. In diesem Zusammenhang sollte das Ägyptische Volk einem Mohammed el-Baradei misstrauen.

So weiß Steven Paul Watson von prisonplanet.com folgendes zu berichten:

ElBaradei ist Mitglied des Vorstands der Kuratoren der International Crisis Group, die heute eine Pressemitteilung publizierte, in der gegen die Entscheidung der ägyptischen Behörden protestiert wird, ElBaradei unter Hausarrest zu stellen. Die International Crisis Group ist eine schwer durchschaubare Nichtregierungsorganisation mit einem jährlichen Budget von über 15 Millionen Dollar. Dieses wird von der Carnegie-, der Ford und der Bill & Melinda Gates Foundation sowie George Soros’ Open Society Institute zur Verfügung gestellt.

Es ist Zeit, die Tricks der (vornehmlich) westlichen Eliten zu durchschauen. So wie Mubarack über dreißig Jahre ein Vasall des Westens  war, so wäre es wahrscheinlich auch ElBaradei. Wenn die eine Marionette unpopulär wird, wird sie durch eine andere ersetzt. Das Schema ist ja auch bei Busch vs. Obama zu sehen. Die Politik, die beide betreiben, unterscheidet sich vor allem in der Außenpolitik kaum. Doch Obama wurde als Gegenfigur zu Busch aufgebaut, um dem Volk einen scheinbaren Wechsel vorzugaukeln.

Hoffen wir, dass es dem ägyptischen Volk 2011 nicht ähnlich ergeht, wie dem amerikanischen Volk 2008.

Link zum Artikel des Telegraph
Link zum Artikel von Steven Paul Watson

Aktualisierung:  Freeman hat eine gute Analyse zur Wiki-Leaks-Spur geschrieben. Bitte beachten.


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