Montag, 31. Januar 2011

Wikileaks, Ägypten und die Frage nach der Wahrhaftigkeit einer Revolution

Der Londoner "Telegraph" hat einen brisanten Artikel veröffentlicht, der die Hintergründe des Revolution in Ägypten beleuchtet. Darin wird berichtet, die US-Regierung habe seit Jahren Oppositionelle in Ägypten unterstützt und dabei geholfen, den jetzt vor der Tür stehenden Systemwechsel vorzubereiten.

So habe die US-Botschaft in Kairo einem Dissidenten geholfen, an einem Regierungs-gesponserten Treffen für Aktivisten teilzunehmen, während sie gleichzeitig versucht habe, seine Identität zu schützen. Der Dissident habe später US-Diplomaten davon berichtet, dass eine Allianz von Oppositionellen einen Plan entworfen hätten, Mubarak 2011 zu stürzen.

Die genannten Vorgänge gehen aus einem Dokument hervor, dass WikiLeaks als Teil von der "Cablegate-Dokumente" ab dem 28. November 2010 veröffentlicht hatte.

Das wirft erneut die Frage auf, ob hinter den Protesten doch nur wieder eine CIA-gesteuerte "Farben-Revolution" steckt. Dieses Schema, nachdem der US-amerikanische Auslandsgeheimdienst durch die gezielte Unterstützung von NGOs in den betreffenden Ländern pro westliche Regierungen an die Macht geputscht hatte, war bei den Protesten im Iran 2009 und wohlmöglich auch in Tibet 2008 nicht erfolgreich gewesen.

Wie auch immer dem sei. Hunderttausende Protestierende kommen nur dann auf die Straße, wenn es tatsächlich substantielle Unzufriedenheit in einem Land gibt. Die Gefahr besteht jedoch, dass diese Volksbewegungen von Geheimdiensten oder sonstigen verschwörerischen Kreisen dem Volk "geklaut" werden. In diesem Zusammenhang sollte das Ägyptische Volk einem Mohammed el-Baradei misstrauen.

So weiß Steven Paul Watson von prisonplanet.com folgendes zu berichten:

ElBaradei ist Mitglied des Vorstands der Kuratoren der International Crisis Group, die heute eine Pressemitteilung publizierte, in der gegen die Entscheidung der ägyptischen Behörden protestiert wird, ElBaradei unter Hausarrest zu stellen. Die International Crisis Group ist eine schwer durchschaubare Nichtregierungsorganisation mit einem jährlichen Budget von über 15 Millionen Dollar. Dieses wird von der Carnegie-, der Ford und der Bill & Melinda Gates Foundation sowie George Soros’ Open Society Institute zur Verfügung gestellt.

Es ist Zeit, die Tricks der (vornehmlich) westlichen Eliten zu durchschauen. So wie Mubarack über dreißig Jahre ein Vasall des Westens  war, so wäre es wahrscheinlich auch ElBaradei. Wenn die eine Marionette unpopulär wird, wird sie durch eine andere ersetzt. Das Schema ist ja auch bei Busch vs. Obama zu sehen. Die Politik, die beide betreiben, unterscheidet sich vor allem in der Außenpolitik kaum. Doch Obama wurde als Gegenfigur zu Busch aufgebaut, um dem Volk einen scheinbaren Wechsel vorzugaukeln.

Hoffen wir, dass es dem ägyptischen Volk 2011 nicht ähnlich ergeht, wie dem amerikanischen Volk 2008.

Link zum Artikel des Telegraph
Link zum Artikel von Steven Paul Watson

Aktualisierung:  Freeman hat eine gute Analyse zur Wiki-Leaks-Spur geschrieben. Bitte beachten.


Freitag, 28. Januar 2011

Drei Zeitgenossen über die Revolutionen im Nahen Osten


Amadeus:
Was haltet Ihr von den Revolutionen im Nahen Osten?
Jedermann: Ist doch gut, wenn auch die Araber sich endlich eine echte Demokratie erkämpfen. Ich gratuliere dem Tunesischen Volk. Hoffentlich schaffen es die Ägypter auch.
Conspirati: Ich halte das für ein abgekatertes Spiel!
Jedermann: Wieso denn nun das schon wieder?
Conspirati: Na, das sieht mir doch ganz nach dem CIA-Plot der „Farben-Revolutionen“ aus. Hat ja in der Ukraine und in Georgien auch super funktioniert. Die CIA sitzt ja in jeder nennenswerten NGO und manipuliert darüber die Staaten der Welt. Bestes Beispiel ist Falun Gong in China. War auch von der CIA.
Amadeus: Dass die Orangen-Revolution und die Rosen-Revolution getürkt waren, will ich ja gelten lasssen. Aber worin liegt der Nutzen für die westlichen Eliten? Schließlich waren doch Mubarak und Ben Ali langjährige Verbündete des Westens.
Conspirate: Da muss ich ein weinig weiter aushohlen. Albert Pike hat in einem Brief schon in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts den Plan für drei Weltkriege enthüllt. Der erste sollte den russischen Zaren zu Fall bringen. Dieser Krieg hat stattgefunden. Der zweite Krieg sollte zwischen England und Deutschland geführt werden. Dieser Krieg hat  ebenfalls stattgefunden. Und der dritte Weltkrieg soll sich entzünden an dem Konflikt zwischen Arabern und Juden.
Jedermann: Jetzt ist Conspirati schon wieder bei seinem Lieblingsthema: Verschwörungstheorein!
Amadeus: Warum muss man dazu arabische Machthaber stürzen?
Conspirati: Um eine panarabische Bewegung ins Leben zu rufen. Man beachte: Tunesien und Ägypten waren bzw. sind säkulare Regime. Den Kriegstreibern geht es aber darum, eine Massenbewegung mit soft-islamistischem Gepärge zu installieren. Damit es auch so richtig schön kracht im Nahen Osten. Vielleicht auch mit ein paar Atombomben. Spätestens wenn dann der Westen zu Gunsten Israels und Russland zu Gunsten der Arabischen Welt eingreifen, haben wir den Dritten Weltkrieg.
Jedermann: Das macht mir Angst. Das klingt ja fast so, als könntest Du das Kommen einer solchen Katastrophe nicht erwarten.
Conspirati: Und am Schluss kommt der Papst uns sagt: So ihr pösen, pösen Juden und Araber, das kommt davon, wenn jeder Idiot auf eine eigene Religion pocht. Jetzt kommt man alle schön her, und wir gründen die Welt-Einheits-Religion. Natürlich unter meiner Führung! Denn ich bin ja schließlich der Pontifex Maximus. Und das schon seit 2000 Jahren!
Amadeus: Kann es denn wirklich sein, dass hier nur ein gigantischer Plan abgespult wird?
Conspirati: Zugegeben, ein anderer Plan könnte darin bestehen, in Nordafrika ebensolche Scheindemokratien zu installieren, wie im Westen. Um diese Staaten dann möglichst problemlos in die EU integrieren zu können. Denn Ben Ali und Mubarak wären der Bevölkerung in den EU-Staaten sicherlich schwer zu vermitteln.
Jedermann: Moment, jetzt scheint es ja zwei Pläne zu geben. Wenn Du schon alles so genau weist, dann sei doch wenigstens eindeutig in Deinen Aussagen.
Amadeus: Könnte es nicht so sein, dass die Situation einfach außer Kontrolle ist? Selbst wenn bei den Regimewechseln in Ägypten und Tunesien diverse westliche Geheimdienste mit bestimmten Absichten mitmischen, dann heißt das doch noch nicht, dass der Volksaufstand ausschließlich seinen Grund in geheimdienstlich koordinierter Agitation hat.
Jedermann: Genau!
Conspirati: Zugegeben. Das kann ich auch nicht mit Sicherheit ausschließen. Ich werde die Sache im Auge behalten.
Amadeus: Ich auch!
Jedermann: Ich auch!

Donnerstag, 27. Januar 2011

Es gärt in den vereinigten Staaten

Das folgende Video gibt einen gewissen Eindruck davon, dass sich nicht nur in Nordafrika Widerstand gegen die Regierungen formiert. Ich vermute, der Redner ist der "Tea-Party-Bewegung" zuzuschreiben. Die libertären Aspekte dieser Bewegung werden bei uns in den Massenmedien ja gerne unter den Tepich gekehrt. Aus gutem Grund. Denn so kann man sie in die rechte Ecke stellen, und Establishment-Politiker wie Sarah Palin setzen alles daran, sich nachträglich an die Spitze dieser Bewegung zu stellen und das mediale Vorurteil zu bestätigen. Dass hier doch ganz unterschiedliche Geister wirksam sind, zeigt die Haltung zu WikiLeaks. Während Sarah Palin gegen WikiLeaks wettert, verweist ein Ron Paul verteidigend darauf, dass WikiLeaks nichts anderes täte, wie jeder investigative Journalist.

Der Geist der hier zitierten Redner scheint mir in diesem Sinne libertär zu sein, konservativ höchstens im Sinne der zu verteidigenden Grundrechte der amerikanischen Verfassung.

Montag, 24. Januar 2011

Sonntag, 23. Januar 2011

Haben die Europäer die tunesische Revolution verschlafen? Henryk M. Broder

Wikileaks und die Folgen - Rezension

Das jüngst bei Suhrkamp erschienene Buch "Wikileaks und die Folgen" erhebt mit dem Untertitel "Hintergründe und Konsequenzen" einen hohen Anspruch. Um es kurz zu machen: Diesem Anspruch wird das Buch nicht gerecht. Die Tatsache, dass es sich um einen Sammelband handelt, ist vermutlich dem Umstand geschuldet, dass hier möglichst schnell ein marktfähiger Titel zusammen gezimmert wurde, der sich auf den Markt werfen lässt, bevor das Thema möglicher Weise an öffentlichem Interesse wieder einbüßt.

Wer sich hier vor allem zu Wort meldet - Professoren, Diplomaten und Journalisten - kann nur bedingt als Experte im Bereich Internet und neue Medien gelten. Dennoch ragen einige Beiträge als lesenswert heraus. Zu nennen wäre hier etwa der amerikanische Journalist Raffi Khatchadourian, der doch mit einiger persönlicher Tuchfühlung von Julian Assange und Wikileaks zu berichten weiß. Auch der deutsche Journalist Niklas Hoffmann gibt eine durchaus lesenswerte, wenn auch viel zu kurz geratene Einführung in die theoretischen Grundlagen des "Kryptoanarchismus", wie ihn Julian Assange zum Teil selbst dargelegt hat. Das gleiche kann von Detlef Borchers Beitrag zum Thema "Cypherpunks" gesagt werden. Sobald sich aber Darstellung und Stil geisteswissenschaftlicher Schule annähern, wird die Sache schwierig. Die Schwelle zum essayistischen Geschwurbel ist dann schnell überschritten. Der Jurist Christoph Möllers und der Politologe Rahul Sagar bieten hier jedoch wohltuende Ausnahmen.

Sicherlich blitzen in den gut 220 Seiten viele bedenkenswerte Gedanken und Analysen auf. Doch beschleicht einen der Verdacht, es mit intellektueller Dauerware zu tun zu haben. Um tiefer in die Materie einzudringen fehlt den meisten Autoren vermutlich zweierlei: ein fundiertes technisches Verständnis der Informationstechnologie sowie Kenntnis und Verständnis der daraus letztlich hervorgegangenen Hacker-Kultur. Mehr Autoren mit größerer Nähe zur Netzkultur hätten hier Not getan. Zu denken wäre etwa an prominente Blogger, führende Mitglieder der Piratenpartei oder des Chaos Computer Clubs. Denn so entsteht der fade Beigeschmack, dass hier ein beherzter, aber letztlich misslungener Versuch des bestehenden Systems vorliegt, den Status Quo an neue gesellschaftliche Tendenzen zu adaptieren.

Doku über alternative Medien

.Eine Doku, die der Sache nach schon lange überfällig war:







Blumentopf - Nerds

Samstag, 22. Januar 2011

Donnerstag, 20. Januar 2011

Islamische Sicht der Dinge

Mit Spengstoffgürtel bewaffnete isamistische Fanatiker kennen wir ja hinreichend aus den Massenmedien. Warum nur werden uns die unten einsehbare Sichtweise islamischer Menschen vorenthalten? Vielleicht damit wir nicht merken, dass die breite Mehrheit der Muslime und der westlichen Menschen einen gemeinsamen Feind haben, nämlich die globalen Eliten?

Mittwoch, 19. Januar 2011

Dienstag, 18. Januar 2011

NPD/DVU staatlich tolerierte Schein-Alternartive?

Am Samsptag, dem 15.Jannuar 2011 erschien auf Spiegel-Online ein merkwürdiger Artikel. Recht ausführlich und nach meiner Einschätzung nach relativ neutral wurde über die bevorstehende Fusion von NPD und DVU berichtet. Nun habe ich als tendentiell libertär gesonnener Zeitgenosse durchaus nichts gegen eine sachliche Berichterstattung auch über die Ereignisse an den politischen Rändern. Dennoch kam mir der Artikel merkwürdig vor. Als kritischer SPON-Leser habe ich nicht gerade die Erfahrung gemacht, dass Deutschlands Online-Medium Nummer eins mit Tendenz sparen würde.

Da kam mir ein verwegener Gedanke: Gibt es möglicherweise Bestrebungen, am rechten Rand eine populäre Protestpartei aufzubauen? Wir erinnern uns: Vor ein paar Jahren scheiterte das NPD-Verbotsverfahren, weil die NPD durchsetzt war von Informanten des Verfassungsschutzes. Das heißt, die Volksgenossen von NPD & Co stehen unter relativ starker staatlicher Beobachtung. Die Szene ist den Verfassungsschutz-Ämtern gut bekannt und über die zahlreichen Spitzel ist des dem Staat prinzipiell möglich, diese Szene auch ein Stück weit zu steuern.

Ich glaube nämlich, dass unsere politischen Eliten vor einer bürgerlichen Protestbewegung á la Stuttgart 21 weit mehr Angst haben, als vor ein paar Prügel-Glatzen. Wenn nun in nächster Zukunft die Staatsverschuldungs-Bombe platzen wird, dann gilt es für unser System den dann losbrechenden Volkszorn zu kanalisieren. Und da ist eine gut kontrollierte rechtsextreme Partei vielleicht geeigneter als eine sich spontan ergebende bürgerliche Protestbewegungen.

Zugegeben - diese Überlegungen sind sehr hypothetisch. Um sie zu prüfen habe ich im Archiv von SPON recherchiert. Dabei fand ich die zeitlichen direkten Vorgänger des genannten Artiekls zum Thema NPD:

  • Die NPD setzt sich im Streit um die Eröffnung ihres Berlin-Wahlkampfes gegen die Verwaltung durch. Sie darf die Veranstaltung in der Aula einer Berliner Schule abhalten.
  • Der stellvertretende brandenburgische NPD-Vorsitzende muss um den Abschluss seines Politologie-Studiums bangen, weil die Universität Potsdam ein Praktikum bei der NPD nicht gelten lassen will.

Diese Berichte widerlegen die oben formulierte Hypothese nicht, sondern geben im Gegenteil der NDP einen gewissen Märthyrerstatus. Ich bin gespannt, wie es mit der fusionierten NPD/DVU weiter geht. Hoffentlich bestätigt sich die Hypothese nicht, sondern die bürgerliche Mitte findet zu einer eigenständigen (und vor allem nicht vom Verfassungsschutz durchsetzten) außerparlamentarischen Opposition.

Hier noch die Links zu den SPON-Artikeln: 1, 2, 3.


Sonntag, 16. Januar 2011

E-Demokratie, Folge 5: Maerker Brandenburg - Was ist das, und wie funktioniert's?







Berichterstattung zur Tunesien-Revolution: Massenmedien leisten Antisemitismus Vorschub

Der untenstehende Audio-Kommentar stammt von einem Muslimen. Zu 80% stimme ich mit den gemachten Schlussfolgerungen überein. Allerdings wird die unausgewogene Berichterstattung auf die "zionistischen Medien" zurückgeführt. Der Sache nach halte ich das nicht für tragfähig, da auch die Massenmedien relativ ausführlich über die missliche Lage der Palästinenser berichten. Wären tatsächlich die westlichen Medien in der Hand der "Zionisten", und würden diese tatsächlich die Medien-Berichterstattung einseitig zu Gunsten Israels filtern, so dürfte es so etwas nicht geben.

Dennoch muss betont werden, dass die Einseitigkeit der Berichterstattung der Systemmedien dazu beiträgt, dem Antisemitismus Vorschub zu leisten.

Die WIki-Revolution: Tunesien macht den Anfang

Schon merkwürdig. Was wurden damals für Salven gegen den Iran geschossen. Alle Journalisten des Westens schienen sich mit den alten, gegen Ahmadinedschad rebellierenden bürgerlichen Eliten zu verbünden. Twitter und Facebook wurden gelobt als das neue Medium der Demokratisierung.


Der Druck der Bevölkerung reichte im Iran damals nicht aus, um die Regierung zu stürzen. Nun gelingt das gleiche jedoch in Tunesien, und die westlichen Medien reagieren seltsam wortkarg. Zumindest der Standard aus Wien berichtet, dass wiederum die elektronischen Medien eine entscheidende Rolle gespielt haben. Sie haben zwar nicht die Revolution verursacht, jedoch wesentlich mit ermöglicht.

Die so andersartige Reaktion der westlichen Medien ist leicht zu erklären. Der tunesische Diktator Ben Ali war ja immer ein Freund des Westens. So unterzeichnete er 1995 brav ein Freihandelsabkommen mit der EU. 2008 wurde sein diktatorisch regiertes Land auch noch mit der EU assoziiert, womit einmal mehr gezeigt ist, wie es um das Demokratie-Verständnis der EU wirklich steht. Und natürlich ist Ben Ali  jetzt nach Saudi-Arabien geflohen, einer der finstersten Tyranneien des arabischen Raumes. Aber auch hierbei handelt es sich ja um gute Freunde des Westens, insbesondere der USA. Dem westlichen Medienkonsumenten wird jetzt auch eingebläut: Revolutionen wie in Tunesien führen zu Chaos, Plündereien und dem Brand eines Supermarktes.

Zurecht weisen Systemmedien wie SPON darauf hin, dass diese Revolution Vorbildwirkung für andere arabische Staaten haben kann. Aber, liebe SPON-Redakteure -- nicht nur für arabische Staaten, sondern auch für uns. Denn auch und gerade im angeblich so glückseeligen Westen gibt es wesentliche Gründe für eine friedliche Revolution:

  1. Alle Großen Staaten des Westens befinden sich am Rande des Staatsbankrotts. Eine derartige Verschuldungskrise gab es auch in Frankreich im Vorfeld der Französischen Revolution wie in den Ostblockstaaten der 80er Jahre vor dem Fall der Mauer.
  2. Die Medienrevolution des Internets ist ähnlich gravierend wie die Erfindung des Buchdrucks. Das muss aber massive Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft und damit auch auf die politische Kultur haben.
  3. Das System der repräsentativen Parteiendemokratie hat sich überlebt. Es passt nicht mehr in ein geistiges Klima, in dem politische Großideologien ausgedient haben. Deshalb befinden sich alle etablierten Parteien, vor allem die Volksparteien in der Krise. Wir brauchen neue Formen der Demokratie, die mehr Partizipation und Transparenz ermöglichen.
Nehmen wir uns ein Vorbild am tunesischen Volk und machen uns auf eine friedliche Revolution im Westen gefasst. Spätestens wenn die ganzen absurden Bankenrettungen und Rettungsschirme den deutschen Steuerzahler einholen und massive Steuererhöhungen und Leistungskürzungen ins Haus stehen, werden die Menschen auch hier auf die Straße gehen.

Für Tunesien besteht zu hoffen, dass so ehrenwerte Organisationen wie CIA und Konsorten die Unordnung in Tunesien nicht nutzen, um irgendwelche islamistischen Fanatiker an die Macht zu bringen. Damit die sich im freien Fall befindende Weltmacht USA nicht einmal mehr einen Kriegsgrund aus dem Hut zaubern kann, um mit zehntausenden Toten die Demokratie zu verteidigen.

Zum Schluss noch der Link zum Artikel des Wiener Standards und ein Film, der die Brutalität des diktatorischen Regimes Ben Alis zeigt:





Freitag, 14. Januar 2011

PAN - Krieg

Dienstag, 11. Januar 2011

Wie Geld entsteht

Sonntag, 9. Januar 2011

E-Demokratie, Folge 2: Abgeordnetenwatch - Parlamentarier unter Beobachtung



Die Wiki-Revolution: Weitere Informationslecks stehen bevor

John Young ist einer der Gründer und Herausgeber der Internet-Plattform cryptome.org. Seit fast fünfzehn Jahren - und damit weit länger, als Wikileaks - veröffentlicht diese Seite geheime Regierungsdokumente.

Young wurde nun von Alex Jones zu den aktuellen Veröffentlichungen von Wikileaks (Cablegate) befragt. Seit einigen Wochen schon gibt es in den alternativen Medien eine heftige Kontroverse um die Frage, ob es sich bei Wikileaks nicht in Wahrheit um einen verdeckte Operation der CIA oder anderer Geheimdienste handelt. Mit einem Buget von 80 Mrd. Dollar und geschätzen 200.000 Mitarbeitern haben die 16 Geheimdienste der USA auf jeden Fall alle Resourcen, um weltweit auf jede erdenkliche Weise zu manipulieren.

Young schließt sich dem Verdacht an, dass Wikileaks auf irgendeine Weise mit Geheimdiensten und dubiosen Geldgebern verbunden ist. Er betont, dass in entsprechend heikler Position die Gefahr sehr groß sei, wissentlich oder unwissentlich gelenkt bzw. manipuliert zu werden. Young verweist auf finanzielle Probleme, die Wikileaks in der Vergangenheit gehabt hatte. Tatsächlich musste die Seite 2009 ihre Inhalte aus finanziellen Gründen stark einschränken. Young berichtete schon früher davon, dass Wikileaks Verhandlungen mit dem Open Society Institute und anderen Geldgebern geführt hatte und bringt damit die plötzliche finanzielle Genesung des Projektes in Zusammenhang. Das Open Society Institute gründet auf einer Stiftung des US-amerikanischen Milliardärs George Sorros. Young vermutet, dass von derartige Kreise bewusst eine Konfrontation zwischen Regierungen einerseits und der Gemeinschaft politischer Internet-Aktivisten andererseits geschürt wird.

Um diese Vermutung zu prüfen dürfte es interessant sein, in Zukunft Youngs Prognosen auf ihr Eintreffen zu überprüfen. Er sagt voraus, dass in Zukunft immer brisanteres Material veröffentlicht werden wird. Möglicherweise könnte ein derartiger Konflikt dazu benutzt werden, das Internet stärker zu kontrollieren. Dies muss mit allen Mitteln verhindert werden. Deswegen sind destruktive Aktionen durch die Internet-Guerilla nicht zielführend, sondern spielen den Gegnern in die Hände.

Young führt aus, das ebenso wie das Internet selbst auch die Cypherpunk-Bewegung (als deren Teil Wikileaks und cryptome.org zu begreifen sind) ursprünglich vom US-Militär gegründet, zumindest aber beeinflusst gewesen sei. Allerdings hätte sich das Internet, wie auch speziell die Cypherpunk-Bewegung schließlich gegen das bestehende System gewandt. Young gibt eine konkrete Liste von Veröffentlichungen an, die in naher Zukunft erfolgen könnten, unter anderem:
  • Dokumente über die Finanzämter der Regierungen weltweit 
  • Dokumente über Massenvernichtungswaffen (nukleare, biologische und chemische Waffen)
  • Dokumente über Forschulgslabors für diese Waffen weltweit
  • Dokumente über Kriegspläne der Nationen der Welt mit- und gegeneinander
  • Berichte und Trainingsunterlagen für nicht offizielle Gefängnisse und Foltereinrichtungen, unterhalten von den Geheimdiensten und Militärs der Welt
  • Dokumente über Menschenrechtsverletzungen von Regierungen
Die Kronjuwelen der geheimen Informationen seien dies jedoch nicht. Diese seien die Dokumente des Vatikans über seine bald zweitausendjährige  Einmischung in die Regierungen der Völker und seine Zusammenarbeit mit den finstersten Tyranneien, die diesen Planeten je gesehen hat. Als zweites die islamischen Dokumente über dieselben Sachverhalte. Young führt aus, dass alle Geheimdienste der Welt letztendlich auf die Techniken und Fähigkeiten des Vatikans zurückgreifen würden. Der Vatikan sei der Geheimnishüter der Geheimnishüter und der Spion der Spione.

Es bleibt abzuwarten, welche Enthüllungen es in Zukunft geben wird. Aber unabhängig davon, ob Assange wissentlich oder unwissentlich von Geheimdiensten oder Eliten-Stiftungen wie dem Open Society Institute manipuliert wird - die Veröffentlichungen von Wikileaks haben bereits erhebliche Wirkung erzielt und tragen hoffentlich dazu bei, die Bürger aufzuwecken. Von Gysi bis Westerwelle sind nun mit einem Male die politischen Eliten in Erkläreungsnot, bringt der Staat doch im Allgemeinen mit Schikanen wie Steuererklärungen und Stafzetteln die Bürger in dieselbe.


Wer das Interview im englischen Original sehen will, hier ist es:













Samstag, 8. Januar 2011

Lisa Fitz redet Tacheles!

E-Demokratie, Folge 1: Was ist eine E-Petition?

Die Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein-Westfalen hat eine Serie von Interviews über das Thema e-Demokratie produziert. Meine Einschätzung: Leider zu wenig beachtet, jedoch sehenswert. Es tut sich (hoffentlich) was im Lande...

Hier nun die erste Folge der Interwiew-Reihe:







Freitag, 7. Januar 2011

Hip-Hop Klassiker: Afrika Bambaataa!...Planet Rock Kraftwerk

Kraftwerk-Fans aufgepasst. Ähnlichkeiten zu klassischen Kraftwerk-Aufnahmen sind rein zufällig, jedoch nicht zu vermeiden. Verbeugen wir uns vor den Beatles der elektronischen Musik!

Donnerstag, 6. Januar 2011

Dienstag, 4. Januar 2011

Das Jahr der Proteste - Weshalb die Deutschen auf die Straße ziehen

"Öffentlich-rechtlicher" Fernsehbeitrag. Wie nicht anders zu erwarten lautet das Fazit pro Parteienstaat. Ist auch nicht anders zu erwarten, beherrschen die Parteien doch die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten. Dennoch sehenswert:

Montag, 3. Januar 2011