Sonntag, 9. Januar 2011

Die Wiki-Revolution: Weitere Informationslecks stehen bevor

John Young ist einer der Gründer und Herausgeber der Internet-Plattform cryptome.org. Seit fast fünfzehn Jahren - und damit weit länger, als Wikileaks - veröffentlicht diese Seite geheime Regierungsdokumente.

Young wurde nun von Alex Jones zu den aktuellen Veröffentlichungen von Wikileaks (Cablegate) befragt. Seit einigen Wochen schon gibt es in den alternativen Medien eine heftige Kontroverse um die Frage, ob es sich bei Wikileaks nicht in Wahrheit um einen verdeckte Operation der CIA oder anderer Geheimdienste handelt. Mit einem Buget von 80 Mrd. Dollar und geschätzen 200.000 Mitarbeitern haben die 16 Geheimdienste der USA auf jeden Fall alle Resourcen, um weltweit auf jede erdenkliche Weise zu manipulieren.

Young schließt sich dem Verdacht an, dass Wikileaks auf irgendeine Weise mit Geheimdiensten und dubiosen Geldgebern verbunden ist. Er betont, dass in entsprechend heikler Position die Gefahr sehr groß sei, wissentlich oder unwissentlich gelenkt bzw. manipuliert zu werden. Young verweist auf finanzielle Probleme, die Wikileaks in der Vergangenheit gehabt hatte. Tatsächlich musste die Seite 2009 ihre Inhalte aus finanziellen Gründen stark einschränken. Young berichtete schon früher davon, dass Wikileaks Verhandlungen mit dem Open Society Institute und anderen Geldgebern geführt hatte und bringt damit die plötzliche finanzielle Genesung des Projektes in Zusammenhang. Das Open Society Institute gründet auf einer Stiftung des US-amerikanischen Milliardärs George Sorros. Young vermutet, dass von derartige Kreise bewusst eine Konfrontation zwischen Regierungen einerseits und der Gemeinschaft politischer Internet-Aktivisten andererseits geschürt wird.

Um diese Vermutung zu prüfen dürfte es interessant sein, in Zukunft Youngs Prognosen auf ihr Eintreffen zu überprüfen. Er sagt voraus, dass in Zukunft immer brisanteres Material veröffentlicht werden wird. Möglicherweise könnte ein derartiger Konflikt dazu benutzt werden, das Internet stärker zu kontrollieren. Dies muss mit allen Mitteln verhindert werden. Deswegen sind destruktive Aktionen durch die Internet-Guerilla nicht zielführend, sondern spielen den Gegnern in die Hände.

Young führt aus, das ebenso wie das Internet selbst auch die Cypherpunk-Bewegung (als deren Teil Wikileaks und cryptome.org zu begreifen sind) ursprünglich vom US-Militär gegründet, zumindest aber beeinflusst gewesen sei. Allerdings hätte sich das Internet, wie auch speziell die Cypherpunk-Bewegung schließlich gegen das bestehende System gewandt. Young gibt eine konkrete Liste von Veröffentlichungen an, die in naher Zukunft erfolgen könnten, unter anderem:
  • Dokumente über die Finanzämter der Regierungen weltweit 
  • Dokumente über Massenvernichtungswaffen (nukleare, biologische und chemische Waffen)
  • Dokumente über Forschulgslabors für diese Waffen weltweit
  • Dokumente über Kriegspläne der Nationen der Welt mit- und gegeneinander
  • Berichte und Trainingsunterlagen für nicht offizielle Gefängnisse und Foltereinrichtungen, unterhalten von den Geheimdiensten und Militärs der Welt
  • Dokumente über Menschenrechtsverletzungen von Regierungen
Die Kronjuwelen der geheimen Informationen seien dies jedoch nicht. Diese seien die Dokumente des Vatikans über seine bald zweitausendjährige  Einmischung in die Regierungen der Völker und seine Zusammenarbeit mit den finstersten Tyranneien, die diesen Planeten je gesehen hat. Als zweites die islamischen Dokumente über dieselben Sachverhalte. Young führt aus, dass alle Geheimdienste der Welt letztendlich auf die Techniken und Fähigkeiten des Vatikans zurückgreifen würden. Der Vatikan sei der Geheimnishüter der Geheimnishüter und der Spion der Spione.

Es bleibt abzuwarten, welche Enthüllungen es in Zukunft geben wird. Aber unabhängig davon, ob Assange wissentlich oder unwissentlich von Geheimdiensten oder Eliten-Stiftungen wie dem Open Society Institute manipuliert wird - die Veröffentlichungen von Wikileaks haben bereits erhebliche Wirkung erzielt und tragen hoffentlich dazu bei, die Bürger aufzuwecken. Von Gysi bis Westerwelle sind nun mit einem Male die politischen Eliten in Erkläreungsnot, bringt der Staat doch im Allgemeinen mit Schikanen wie Steuererklärungen und Stafzetteln die Bürger in dieselbe.


Wer das Interview im englischen Original sehen will, hier ist es:













Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen