Montag, 13. August 2012

Diskussion am 8. Juli 2012 im Photonum in Braunschweig.

 Mit dem Autor diskutiert Christoph Sündermann von attac Braunschweig


Sonntag, 5. August 2012

Buchvorstellung "Die Wiki-Revolution"

Hier das Video von der Vorstellung meines Buches in Berlin

Donnerstag, 14. Juni 2012

Brüderle redet Tacheles über die Bilderberger

Rainer Brüderle ist heute in meinem Ansehen stark gestiegen. Er wagte es vor dem Bundestag die Bilderberger-Konferenz zu thematisieren. Glückwunsch! Und weiter so. Die Zeit wird kommen, da wird das, was im Geheimen gesprochen wurde von den Spatzen von den Dächern gepfiffen. Wie mir scheint steuern wir in der Gegenwart auf einen Punkt der Entscheidung zu. Vielleicht erleben wir schon 2012 eine Eskalation im Ringen der Menschheit darum, die Ketten der alten Konzernrepublik zu zerreißen. Hoffentlich mit gutem Ausgang!

Montag, 9. April 2012

Sonntag, 8. April 2012

Ein Kommentar zur Grass-Debatte


Nun ist es also geschehen. Günter Grass ist in die Antisemitismusfalle getappt. Dem Gescholtenen könnte es egal sein. Er hat als Literat alles erreicht, was es zu erreichen gibt, ist jenseits der 80 und wird auch durch diese Affäre nicht aus dem Olymp der deutschen Dichtung vertrieben werden.
Der Fall bietet gleichwohl Gelegenheit zu einer Lehrstunde über Propaganda. Auch und gerade in unserem demokratischen Kontext. Es gibt ein paar unangenehme Wahrheiten über den Staat Israel und seine Rolle in der Öffentlichkeit des Westens, die erkennen lassen, dass das Jahrhunderte alte Schema des Antisemitismus bis heute wirksam ist.
Die Existenz des Staates Israel wird gemeinhin dadurch begründet, eine Heimstatt für die vom Holocaust Verfolgten zu bieten. So sehr dies richtig ist, so sehr muss gleichzeitig etwas anderes zugestanden werden. Der Staat Israel wäre vermutlich nicht gegründet worden, wenn er nicht einem machtpolitschen Kalkül des Westens entsprochen hätte. Dieses Machtkalkül des Westens ist es, das den Nahostkonflikt über Jahrzehnte unlösbar machte. Israel auf der einen und die arabische Welt auf der anderen Seite ist seit mehr als fünfzig Jahren ein schwelender Unruheherd, dessen Existenz zu viele Profiteure hat, als dass ein dauerhafter Friede realistisch ist.
Wie gesagt: Allen voran profitiert der Westen. Gerne wird von Kritikern Israels die US-Militärhilfe oder die geschenkten deutschen U-Boote bemäkelt. Vom rechten und linken politischen Rand ist der Vorwurf zu hören, die Regierungen des Westens seinen israelhörig, unfähig, auf kritische Distanz zu Israel zu gehen. Dabei wird übersehen, dass letztlich der Westen am längeren Hebel sitzt.
Die Israelis selbst, die Bürger Israels also, haben selbstredend ein vitales Interesse daran, Frieden mit ihren Nachbarn zu schließen. Der Westen, das heißt die USA und die NATO, kommt der Nahostkonflikt jedoch sehr gelegen. Er lenkt etwa davon ab, dass seit Jahrzehnten die Potentaten am Golf einen Großteil der Erdölgewinne nicht der eigenen Bevölkerung sondern westlichen Ölkonzernen zukommen lassen. (Der lybische Machthaber, der hier aus der Reihe tanzte, ist mittlerweile auch im Wüstenstaub verscharrt.) Der Nahostkonflikt und die stete militärische Bedrohung durch Israel treibt zahlreiche arabische Staaten wie Saudiarabien oder andere Golfstaaten in ein Bündnis mit den USA. Der Westen ist der lachende Dritte, kann als gütiger Vermittler auftreten, kann in scheinbar umsichtiger Pendeldiplomatie nur allzu leicht das Zünglein an der Waage sein.
Welcher westliche Mann muss drei Jahre Wehrdienst leisten? Welche westliche Frau 21 Monate? Das Leben in Israel ist kein Zuckerschlecken. Die Protestwelle, die 2011 durch das Land wogte und sich gegen Neofeudalismus und soziale Ungerechtigkeit wandte, machte dies einmal mehr klar. Die scheinbare oder tatsächliche Vernichtung vor Augen fungiert Israel zum eigenen Schaden als vorgezogener Militärposten des Westens. Der Preis, den der Westen zu zahlen hat, ist vergleichsweise gering. Mit eigenen Mitteln das militärische Bedrohungspotential Israels in der Region zu bestreiten würde weit mehr kosten als ein paar Milliarden Dollar pro Jahr und ein paar U-Boote. Liesse sich Israel zu einem Präventivschlag gegen den Iran hinreißen und würde der Westen schlußendlich in der in Brand gesetzten Region militärisch intervenieren, wäre wieder einmal das alte Schema des Antisemitismus wirksam geworden. Israel würde als der Schuldige dastehen und damit die eigentlichen Drahtzieher der Katastrophe  schützen.
Es ist kein Geheimnis, dass von den US-amerikanischen Eliten Planspiele für eine grundlegende Umgestaltung des Nahen und Mittleren Ostens gibt. Vor ein paar Jahren tauchten entsprechende Landkarten auf mit einem „Vorher“ und „Nachher“, bei dem der Orient in wesentlich mehr Staaten als heute gegliedert ist. 
Divide et impera. Die Frage ist nur: „vor“ und „nach“ was? Eine derart grundlegende Umgestaltung der politischen Landkarte kann realistischer Weise nur durch einen Krieg geschehen. Einen Krieg von einer Größenordnung freilich, gegen den Irak und Afghanistan nur Scharmützel waren. Könnte ein solcher Krieg nicht durch einen Konflikt zwischen Israel und dem Iran losgetreten werden? Wäre er nicht spätestens mit der Einbeziehung von Pakistan ein nuklearer Konflikt? Wäre er nicht durch naheliegende Interventionen von Russland und China der Dritte Weltkrieg, gegen den die ersten beiden Weltkriege lediglich Scharmützel wären?
Vor diesem Szenario hat Günther Grass zurecht Angst. Hier erhebt er zurecht seine mahnende Stimme. Es ist unerhört, dass diese Kernintention des Autors so konsequent überhört wird. Die Ausstattung Israels mit atomwaffenfähigen U-Booten ist in diesem Zusammenhang keine Kleinigkeit. Denn die atomare Zweitschlagfähigkeit, die durch seegestützte Nuklearwaffen entsteht, lässt den nuklearen Erstschlag als eine möglicherweise siegreiche Option erscheinen. Grass tappt aber in die Antisemitismusfalle, weil er übersieht, dass Israel in der Drohkulisse des Nahostkonfliktes nur eine Schachfigur des Westens ist. Von dieser Rolle sollte sich Israel emanzipieren, wozu ein kritischer Umgang mit den eigenen Eliten notwendig wäre. Nur so kann ein dauerhafter Friede im Nahen Osten möglich werden.
Günther Grass ist kein Antisemit, davon bin ich überzeugt. Denn eine politische Fehleinschätzung zu Ungunsten Israels ist noch kein Antisemitismus. Grass hat freilich mit der Form, die er gewählt hat, den jetzt über ihm einbrechenden Proteststurm mit ermöglicht. Ein Essay, der zu mehr Präzision gezwungen hätte, in Verbindung mit einem deutlichen Friedensappell hätte sicher zu weniger Missverständnissen geführt. Auf der anderen Seite bringen die jetzigen Geschehnisse auch etwas zur Kenntlichkeit. Die Massenmedien agieren Großteils nach den Mustern der Propaganda: Schwarzweißdenken, Emotionalität, Verdammung oder – hin und wieder – das Gegenteil. So einfach aber ist die Welt nicht. Auch im Konflikt zwischen Iran und Israel.

Links:


Donnerstag, 5. April 2012

Ahmadinedschad und die "Auslöschung Israels"

Eine Sache, die mich in der Debatte um Günter Grass' Gedicht, wirklich stört ist folgendes: Noch immer wird Ahmadinedschad damit zitiert, er wolle die "Auslöschung Israels". So nachzulesen zumindest bei der "Zeit". Nun mag man von dem persischen Machthaber halten was man will. Man sollte jedoch bei den Fakten bleiben. Schließlich kann und sollte es dem "Qualitätsjournalismus" nicht darum gehen, politische Konflikte in kriegstreiberischer Weise zum Eskalieren zu bringen.
Denn so funktioniert ja Propaganda: Eine Seite ist das "absolut Gute" das "reine Opfer", während die andere Seite das "absolut Böse" oder auch der "reine Täter" ist. In der Wirklichkeit ist das jedoch in den seltendsten Fällen tatsächlich derart einfach benennbar. Die Lügenwirklichkeit der Propaganda braucht aber immer ein eindeutiges Schwarzweiß.
Schon vor Jahren hat sich die Süddeutsche mit der fehlerhaften Übersetzung von Ahmadinedschads Rede beschäftigt. Demgegenüber wird die entstellende Übersetzung nach wie vor von der Zeit zitiert:

...Abschreckung eines Feindes, der ihm [Israel] regelmäßig die Auslöschung verspricht

Donnerstag, 23. Februar 2012

Sonntag, 15. Januar 2012

KenFM über die Euro-Rettung